17Dezember
2016

Abschied von der anderen Seite der Welt

Mopedparkplatz an der Uferpromenade in Siem Reap
Wie im letzten Beitrag schon angedeutet, sind wir wieder in Siem Reap gelandet. Die Unterkunft haben wir nicht gewechselt, da wir schon wussten, was uns im Travellerhome Angkor erwartet, und wir recht zufrieden waren.
Was macht man, wenn man eigentlich schon alles gesehen hat? Genau, man faulenzt. Gut, man hätte sich auch eines der schwimmenden Dörfer auf dem Tonle Sap See anschauen können, aber nachdem diese bis auf eines, was relativ weit weg ist (Kompong Khleang), in Kommentaren von Touristen völlig verrissen worden sind, haben wir uns dagegen entschieden. An der einen oder anderen Stelle ist die bösartige Touristenabzocke eben doch schon angekommen.
 
Natürlich haben wir nicht drei Tage nur im Hotelzimmer herum gelegen. Einen Tag haben wir uns noch einmal nach Angkor begeben, um erneut durch Angkor Wat sowie Preah Khan zu schlendern und einfach die Umgebung zu genießen. Es lohnt sich durchaus, die persönlichen Höhepunkte nochmals anzuschauen, wenn man die Zeit dafür hat. Ich fand es jedenfalls einen sehr schönen Abschluss für unsere Zeit in den Tempelruinen.
 
Ansonsten sind wir schon bei unserem ersten Aufenthalt in unserem Hotel in der Lobby über Werbung für The Great Escape gestolpert. Nun habe ich dank einer Freundin schon von den Escape Rooms beziehungsweise Rätselräumen gehört und habe auch per Smartphone einen online gespielt. Viel spannender ist jedoch die Tatsache, dass mittlerweile auch reelle Räume entstehen. Was heißt dieser Wirrwarr jetzt auf Deutsch? Man lässt sich in einen Raum einsperren mit einer entsprechenden Hintergrundgeschichte. Ziel ist es, die im Raum versteckten Hinweise zu finden, um innerhalb einer Stunde wieder heraus zu kommen. Es heißt also Schlüssel suchen, Zahlenkombinationen finden, Kisten öffnen und hoffentlich vor Ablauf der 60 Minuten die verdammte Tür auf zu kriegen. Ach ja, wenn man nicht weiter kommt, kann man um Hinweise bitten. Bei uns gab es insgesamt vier. Warum die ganze Vorrede? Weder mein Bruder noch ich hatten soetwas je gemacht. Wir hatten allerdings so viel Spaß, das wir über zwei Tage verteilt alle vorhandenen drei Räume gemacht haben. Mit einigen Hinweisen sind wir auch jedes Mal kurz vor knapp herausgekommen. Monkey Island spielen als Kind hat hier eventuell gute Grundlagen geschaffen. ;)
 
Mal im Ernst: Wir hatten so viel Spaß! Nein, es war nicht einfach, insbesondere, wenn man Details übersieht oder durch die ganzen völlig unbedeutenden Requisiten durcheinander kommt... Sprich, wer in Siem Reap einmal Abwechselung braucht, der ist bei The Great Escape gut aufgehoben. Wir hatten sogar noch ein bisschen Glück, da gerade eine Weihnachtsaktion lief, bei der der Eintritt vergünstigt war.
Prison Break! Ja, die haben uns angekettet da drin gelassen mit dem Kommentar „Viel Spaß“ Mit dem Smartphone abfotografiertes Überwachungsvideo (Prison Break) The Lost Room (sieht man die Fragezeichen bei uns über den Köpfen?)
So, damit ist unsere Zeit in Kambodscha auch schon wieder zu Ende. Fakt ist, dass man sicherlich in zwei Wochen alles Touristische gesehen haben kann, wenn es gut durchorganisiert ist, aber ich habe so den Eindruck, dass man Land und Leute deutlich besser genießen kann, wenn man hier und da ein paar Tage länger bleibt. Es ist ein wirklich schönes Land.
 
Nun haben wir schon wieder die Rucksäcke gepackt und warten darauf, ein letztes Mal mit dem Tuk Tuk (Romoak sagt einfach keiner) zu fahren und zwar zum Flughafen. 
 
Damit geht dann auch unsere dreimonatige Reise auf die andere Seite der Welt zu Ende. Es ist schon erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht. Ich gebe zu, dass ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Hause kommen werde. Ich freue mich auf das kleine bisschen Vorweihnachtszeit und natürlich Weihnachten. Einige der Hotels in Kambodscha haben übertrieben dekoriert (inklusive Rentieren und Weihnachtsmann auf seinem Schlitten), aber bei 30 Grad Celsius ist das irgendwie nicht ganz dasselbe wie in Deutschland.
 
Natürlich freue ich mich auch, meine Familie und Freunde wieder zu sehen, da besteht gar keine Frage. :)
 
Trotzdem ist es immer schwer, sich von den schönen Eindrücken zu verabschieden, um relativ unvermittelt wieder im eigentlichen Leben anzukommen. Aber es hat beim letzten Mal geklappt, da wird es dieses Mal auch funktionieren.
Ein letzter Blick auf Angkor Wat - Auf Wiedersehen an Kambodscha!