15Oktober
2016

Ein Familienurlaub geht zu Ende

Keine Fotomontage! Lake Pukaki im Original! Der blanke Wahnsinn, oder?

Für uns ging es ganz entspannt im Regen von Te Anau nach Queenstown (Unterkunft: The Sherwood). Viel gemacht haben wir allerdings nicht. Bei dem Wetter kann man sich nur irgendwo im Warmen verkriechen und schlafen. Ach ja, Essen gehen schadet auch immer nichts. Wir sind durch Zufall im Coalfire Barbecue and Bar gelandet und es war echt genial! Kann man nur empfehlen!

Hatte ich erwähnt, dass wir Regen hatten? Dieser hat sich interessanterweise über Nacht in Schnee verwandelt! Wir haben nicht schlecht geschaut, als wir die Vorhänge aufgezogen haben. Aber wenigstens war es damit ein bisschen trockener von oben, da es auch nicht mehr weiter schneite. Wir sind dann also, wie es sich für Touristen so gehört, auf den Hausberg (Bob‘s Peak) um dann bei einer Aussicht von Null mit der Gondel wieder runter zu fahren.

Schnee in Queenstown! Nein, dies ist keine Fehlfunktion des Fotoapparates - nur der Unterrand der Wolke Mit der Gondel geht es abwärts ins weiße Nichts

Danach ging es los Richtung Twizel, unserem letzten Ziel vor Christchurch. Da es um die Mittagszeit war und wir uns im Weingebiet Central Otago befanden, haben wir uns eine Winzerei mit Restaurant (Wild Earth Winery) ausgesucht. Es gibt unzählige Optionen und eine ist hier sicherlich nicht unbedingt schlechter als die andere. Auch in diesem Fall war es wieder sehr praktisch meinen Bruder als Fahrer zu haben. :)

Ein letzter Zwischenstopp wurde bei den Tonfelsen (Clay Cliffs) in Omarama eingelegt. Hier ist man schon ein bisschen ab vom Schuss unterwegs. Man darf auch seine 5 Doller für die Benutzung eines Privatweges in eine Box gefühlt in der Mitte vom Nirgendwo einwerfen, aber nun ja. Insgesamt kann man behaupten, dass es nicht wirklich nach Ton aussah sondern eher nach Sand. Abgesehen davon dürfte Mutti Natur dem Schauspiel in absehbarer Zukunft ein Ende bereiten, da die Konstruktion sehr wasseranfällig aussah.

Die Tonfelsen (oder doch Kleckerburgen?) Schon ganz schön hoch

Wie kommt man auf Twizel? Es liegt in der Mitte zwischen Queenstown und Christchurch, wie auch Lake Tekapo und Mount Cook. Die Orte nehmen sich sicherlich nicht viel, außer, dass Twizel und Lake Tekapo schätzungsweise ein paar mehr Einkaufs- sowie Essensmöglichkeiten haben. Untergekommen sind wir für die nächsten zwei Tage im Pinegrove Cottage. Einziges Manko: Check Out war 9:30 Uhr. Das ist für uns Langschläfer schon ein bisschen gemein. 10 Uhr war ja schon immer kaum schaffbar…

Natürlich sind wir auch in der Region, um uns Mount Cook anzuschauen. Ja, den haben wir von der Westküste aus auch schon mal gesehen, aber jetzt bitte von Nahem! Das haben wir auch gemacht. Leider war es wie immer: Anfangs war der Berg gut zu sehen, später hat er sich komplett in einer Wolke versteckt. Wir haben uns trotzdem für eine Wanderung Richtung Mount Cook entschieden (wie unglaublich viele andere Touristen auch) und zwar zum Hooker Lake, einem Gletschersee. Es hat uns zeitweise bald vom Bohlenweg gepustet, aber lustig war es trotzdem. Auch ein bisschen Regen kam gegen Ende der Tour auf, aber nun ja, wenigstens waren wir nicht durchgeweicht. Das Wasser im Gletschersee war übrigens – wie nicht anders zu erwarten bei darin schwimmenden Eisschollen – eisekalt. Baden kann man sicherlich trotzdem, wenn man das will. ;)

Fliegen für Fortgeschrittene Irre Ausblicke auf die Berge ringsrum

Am nächsten Tag haben wir beschlossen, dass wir noch eine Wanderung von Twizel aus machen wollten. Wir hatten vorher extra in der i-Site nachgefragt. Im Nachhinein haben wir wieder einmal gelernt, dass man doch bei DOC nachfragen sollte… Wir haben die Tour The Pyramid gemacht. Ja, am Parkplatz (den wir erst nach einer Irrfahrt um das Wasserkraftwerk und einen Schießverein in der Mitte vom Nirgendwo überhaupt gefunden haben…) gab es ein Informationsschild, aber gelesen haben wir es danach. Bisher sind wir immer gut beraten worden. Dieses Mal hat man uns irgendwie vergessen zu sagen, dass es keine Brücken über die Bäche und Flüsse gibt und man so einige davon überqueren muss… Tja, Pech gehabt. Den ersten sehr vollen Bach haben wir noch hinbekommen, danach war allerdings Sense. Wir sind dann mal ganz einfach auf dem Privatgrundstück von irgend jemandem gewandert und hatten Glück, dass derjenige eine Brücke gebaut hatte und wir mit einem extra Bogen sämtliche andere Wasserüberquerungen vermeiden konnten. Wir waren logischerweise länger als geplant unterwegs. Ach ja, und drei von vier Leuten hatten patschnasse Füße. Geregnet hat es nur verhältnismäßig wenig, aber das Gras war klatschnass durch den Regen in der Nacht.

Der 'Bach', der uns vor ein großes Problem stellte Das Ergebnis: Mitten auf dem Privatgrundstück begrüßten uns Kühe... (mit Pony!!! Also die Frisur natürlich)

Das letzte Ziel des Familienurlaubs war dann Christchurch (Unterkunft: Ambross Court Moter Lodge), was auch nur daran lag, dass dort der Abflughafen ist. Ganz ehrlich? Wer kann, sollte diese Stadt auslassen. Sie hat sich in den letzten drei Jahren schon ordentlich gemausert, aber trotzdem fehlt ihr sehr viel. Das Erdbeben vom Februar 2011 hat immer noch seine Spuren deutlich sichtbar, aber es hat sich wirklich viel getan. Es sind weniger Straßenzüge gesperrt und die, die es sind, sind es meist, da hier abgerissen und wieder aufgebaut wird. Das College haben sie nahezu fertig.

Viel gemacht haben wir nicht außer uns den Botanischen Garten angeschaut und eine Runde herum gelaufen. Sehr viel mehr ist meiner Meinung aber auch nicht möglich. Nun ja, man kommt eben auch nicht nach Neuseeland, um sich Städte anzuschauen. :)

Willkommen im Spreewald... äh... Botanischen Garten Lauter schöne Blumen!

Essen gehen kann man in Christchurch allerdings recht gut, wenn man denn einen Platz irgendwo bekommt, was tatsächlich etwas schwierig werden kann. Sonst gibt es allerdings alles. Und wenn es voll ist, ruhig nachfragen – wenn die Stehparty im Eingangsbereich ist, heißt das nicht, dass es nicht doch noch genügend Tische im Innenbereich gibt.

Am 15.10.16 hieß es dann meine Eltern zum Flughafen begleiten. Es ist schon komisch, wenn man sich nach vier Wochen auf engstem Raum wieder verabschiedet. Sonst leben und arbeiten meine Eltern in einer anderen Stadt, mein Bruder gar in Norwegen. Ich hoffe jedenfalls, dass dieser völlig planlose Familienurlaub für alle Beteiligten schön war. Ich finde, er hat deutlich besser funktioniert, als erwartet. Schön war‘s!

Für meinen Bruder und mich geht es jetzt noch weiter. Und wir haben noch eine weitere Woche in Neuseeland, welche wir gern mit Wandern verbringen wollen. Nur wo, das ist noch unklar. Nun ja, wir werden es heraus finden.

Das letzte Familienfoto dieser Reise - vielen Dank für einen unglaublich schönen Urlaub!!!