04November
2016

Inselhopping auf den Yasawas

Blick auf Waya Island (Yasawa Islands) vom Yasawa Flyer aus

Nach den Strapazen der Wanderungen stand das Inselhopping auf dem Plan. Die Organisation dessen hatten wir während unserer Zeit in Neuseeland vorgenommen – zumindest, soweit das dort ging. Das Hin und Her der E-Mails mit Awesome Fiji Adventures zog sich wie Kaugummi, einige davon sehr witzig (‚Bitte überweisen sie den Betrag bis 12 Uhr Mittag, da sonst keine Garantie auf die Buchung gegeben werden kann‘ – man beachte, dass die E-Mail kurz vor 10 Uhr des selben Tages ankam…) und die Bestätigung, dass alles tatsächlich so laufen sollte, wie wir uns das vorstellten, kam zwei Tage vor Antritt des Inselhoppings. Dann auch endlich mit allen für uns wichtigen Informationen bezüglich Transport zum Hafen und ähnlichem. Lustiges Völkchen.

Wie dem auch sei, los ging es schon kurz nach 7 Uhr früh mit dem Sammelbus nach Port Denarau. Hier kann man tendenziell gut Essen gehen. Die meisten Leute verschlägt es allerdings dorthin, wenn sie ein Boot brauchen, das sie raus auf die Inseln bringt. Nachdem wir unsere Voucher abgeholt hatten, fiel uns siedend heiß auf, dass wir uns eventuell im Datum geirrt hatten und zwar in unserem Weiterflugdatum nach Japan. 4.11. oder 5.11.? Zum Glück kann man ja auf seinen Flugtickets nachschauen. Und siehe da: Verdammte Axt! Eine Nacht zu viel auf den Inseln gebucht… Da wir ja schon vor Ort beim Schalter der Organisation waren, haben wir wenigstens versucht, noch eine Stornierung hin zu bekommen, aber natürlich ist das nicht mehr möglich gewesen. Nun ja, Pech gehabt.

Nachdem wir uns ein bisschen über uns selbst geärgert hatten, ging es jedoch endlich mit dem Yasawa Flyer, einem großen Katamaran, bis Paradise Cove (Naukacuvu Island), unserem ersten Stopp (Fahrzeit: drei Stunden). Man muss ‚leider‘ sagen, dass wir mit dem neuesten Resort angefangen haben, was vielleicht nicht die idealste Reihenfolge in Bezug auf die darauffolgenden darstellt. Warum? Die Zimmer sind genial, haben Klimaanlage und das Essen ist ein Traum (5-Gänge-Menü zum Abendessen...). Dann gibt es noch ein Spa sowie eine kleine Tauchbasis. Man kann Paddeln und Schnorcheln. Und Schwalben beim Trinken aus dem Pool zuschauen – aus dem Flug heraus! Was will man mehr? Gut, vielleicht weniger Muscheln und Korallenüberreste am Strand, aber das sind keine wirklichen Kritikpunkte. Man kann dort allerdings gut Geld lassen. Von wegen, wir sind als Backpacker unterwegs… Luxuspacker!!! ;)

Ach ja, vielleicht sollte ich noch was zum Inselhopping an sich sagen: Mit Awesome Fiji Adventures hat man eine ganze Auswahl an Resorts, vom Backpacker (also Gemeinschaftsschlafsaal) bis zum Sternehotel. Zusammenstellen kann man gefühlt alles, was man möchte. Fies ist allerdings, dass sämtliche Preise ohne Essen sind und man das dann vor Ort bezahlen muss (‚muss‘, nicht ‚kann‘!). Wäre ja auch zu einfach, wenn man das alles gleich in den Preis mit einrechnen würde… Wir haben uns jedenfalls drei Inseln beziehungsweise Resorts ausgesucht (3-2-3 Nächte geplant, zum Schluss nur 3-2-2 Nächte aufgrund unseres Planungsfehlers), welche in den etwas besseren bis sehr guten Kategorien lagen. Wenn schon auf den Fidschis, dann denn schon! So schnell kommen wir sicherlich nicht wieder auf die andere Seite der Welt, um am Strand herum zu liegen. :)

Also, erster Stopp: Paradise Cove. Hier waren wir Tauchen, was sehr witzig war. Wer Simon als Tauchguide hat, der kann sich auf was gefasst machen. Der kann schnell und vor allem viel erzählen (ich bin harmlos dagegen). Logischerweise ist nicht alles davon sinnvoll, aber meist sehr lustig. Das Tauchen an sich war auch nicht verkehrt.

Nach den irgendwie viel zu kurzen drei Nächten ging es eine viertel Stunde mit dem Yasawa Flyer weiter zum Botaira Beach Resort (Naviti Island). Wenn wir gewusst hätten, dass es quasi so nah ist, hätten wir es vielleicht gelassen. Und das wäre eventuell auch gut gewesen. Ich glaube, die ehrliche Zusammenfassung ist: hat viel Potential. Wer jetzt verwundert die Augenbrauen hoch zieht, macht das zu recht. Ein wahnsinnig toller Sandstrand, traumhafte Palmen und sonst nichts. Elf Bungalows, die alle Überholungsbedarf haben (sage und schreibe vier Wasserstrahlen aus dem Duschkopf), eine einzige Steckdose, kein Internet und nichts zu tun. Ach ja, an der einen oder anderen Stelle findet sich auch Müll am Strand beziehungsweise im Grün dahinter (inklusive einiger Bootsteile). In keinem der anderen Resorts haben wir noch Überreste von Winston, dem Zyklon vom Februar dieses Jahres gesehen. In Botaira Beach wird noch gebaut. Wenn man mal zuschaut, dann versteht man auch, warum. Tendenziell dürften alle Beteiligten Familienangehörige sein, die nicht zwingend so genau wissen, was sie da tun. Die Reihenfolge ist auch meist nicht so ganz klar. Aber nun ja, wir haben ja schon auf Borneo gelernt, dass praktisches Denken nicht immer einfach ist. Hier haben wir das wieder aus erster Hand erfahren. Aber nicht nur in Botaira ist das so, Paradise Cove hatte auch so seine Momente, wie beispielsweise bei der Restaurantbedienung. Ein System, dass ein Kellner für bestimmte Tische zuständig ist, gibt es nicht. Da kommt es schon mal vor, dass einen drei verschiedene Kellner betreuen wollen oder man auch mal gar nicht die Getränkekarte erhält. Und wenn man diese hat, heißt das noch lange nicht, dass man auch bestellen kann.

Bezüglich Botaira gibt es wahrscheinlich doch ein paar Sachen, die man machen kann: Paddeln, Angeln fahren und das Dorf auf der anderen Seite der Insel besuchen. Diese Optionen gibt es eigentlich immer. Ach ja, Schnorcheln habe ich vergessen, es ist meist ein kleines Hausriff vorhanden. Schön wäre halt, wenn man soetwas gesagt bekäme. Es kann natürlich sein, dass mit der vollen Besetzung des Personals, welche kurz vor unserer Abreise wohl eintrudelte, die Organisation ein bisschen anders ist. Wir hatten die Sondersituation, dass am 30.10.2016 Diwali war, das Lichterfest, was der eine oder andere aus Indien kennt. Normalerweise gibt es dann Feuerwerk und viel Beleuchtung. Auf Botaira haben wir davon leider gar nichts mitbekommen, während wohl alle anderen Resorts etwas gemacht haben, wenn auch zum Teil einen Tag später, da das Wetter spektakulär schlecht war. Wir jedenfalls hatten ordentlich Regen in der Nacht.

Der wirklich schönste Strand, den wir hatten (Botaira Beach) Palmen!!! Die haben doch irgendwie was - ich entschuldige mich hiermit offiziell (ich mag Baumfarne trotzdem!) Eine traumhafte Hängematte in der Südsee - so kann Urlaub aussehen Und die Sonnenuntergänge (wenn man sie denn mal sieht) sind auch nicht zu verachten!

Nun ja, zwei Nächte waren kein Problem und auch ganz nett, aber ich hätte es gelassen, wenn ich gewusst hätte, was kommt (wie auch der eine oder andere Gast). Eine lustige kleine Truppe an Gästen waren wir allerdings schon, bestehend aus Franzosen, Dänen, Australiern und uns als Deutschen. Zum ersten Mal können wir behaupten, mal keinem Deutschen begegnet zu sein! Yeah!!!

Weiter ging es dann ins Octopus Resort (Waya Island) für die letzten zwei Nächte. Hier war es vom Standard her gleich wieder ganz anders. Sehr witzig ist die Tatsache, dass man immer zu Beginn gefragt wird, ob es etwas gibt, was man nicht isst oder irgendwelche Allergien bestehen. Tja, Fisch und Meeresfrüchte stehen weder bei mir noch meinem Bruder auf der Speisekarte (Sushi zählt nicht!!!). Das ist dann ein kleineres Problem, wenn das Abendessen ein entsprechendes Dinner ist. Aber gut, dass man dann gleich zur Köchin geschickt wird, um Alternativen zu besprechen. Gemüsecurry ist schon was Feines!!! ;)

Letztlich ging unsere Inselzeit sehr schnell zu Ende und das Studium der Reiseführer für Japan und Kambodscha ist zumindest etwas weiter fortgeschritten. Die letzte Nacht in Nadi haben wir dann im Oasis Palms Resort verbracht, welches netterweise genau zur richtigen Zeit ein kostenloses Shuttle zum Flughafen hatte. Aus dem schön warmen und meist sonnigen Fidschi geht es dann direkt weiter nach Japan. Soviel also zur Südsee.